GOOGLE MY BUSINESS – DAS STIEFKIND ALLER UNTER­NEHMEN

Von verpassten Chancen und Benut­zer­freund­lichkeit

Tausende Mails, Vorschläge von YouTube-Videos und dazwi­schen eine Info, dass man eine Rezension bekommen hat. Die geht unter, da man seine Google-Mails ja sowieso nicht checkt und die ja ohnehin nie wirklich wichtig sind, oder?

Das trifft leider gar nicht zu. Doch im Google-Postfach passiert so viel, dass man irgendwann aufgibt. Statt dem Deakti­vieren der überflüs­sigen Benach­rich­ti­gungen lautet die einfachste Lösung: Ignorieren. So einfach ist es aber leider nicht. Zwischen all den obsoleten Mails verstecken sich nämlich ein paar sehr wichtige Hinweise: Die Hinweise zu deinem Google My Business Account.

Hier geht es zu unserem Google My Business-Eintrag: Hier klicken!

Was ist Google My Business

Ein Beispiel: Du hast Hunger und gibst auf Google „Restaurant“ ein. Da folgt schon die Antwort von Google, serviert auf einem Silber­ta­blett. Nicht nur aktuelle Öffnungs­zeiten, Bestell­op­tionen, die Speise­karte und die Telefon­nummer werden dir angezeigt, ohne auch nur die Website besuchen zu müssen. Nein, du siehst sogar, was anderen Besucher/innen an dem Restaurant gefallen hat, ob das Preis-Leistungs­ver­hältnis passt oder ob man sich vom Zander­filet lieber fernhalten sollte. Gleich­zeitig erfährst du, wie das Essen aussieht und wie die Parkplatz-Situation ist, ob sogar vegane Speisen angeboten werden und es rollstuhl­ge­rechte Toiletten gibt. Was für eine magische Welt, in der jede/r User/in die Infos bekommt, die er/sie wirklich braucht. Und all das, ohne stundenlang zu suchen oder am Ende vor verschlos­senen Lokal­türen zu stehen.

Doch Moment mal, so sieht doch die Realität nicht aus. Wenn das so einfach ist, warum wissen das so wenige? Und warum sind dann diese Google-Einträge oft nicht aktuell? Kostet denn das was für Unter­nehmen?

Die Gipfel­stürmer räumen mit den Mythen endgültig auf:

Hier sind unsere 7 Fakten zu Google My Business

FAKT 1: Google My Business basiert auf dem Dienst Google Maps, kann aber auch ohne Geschäfts­stelle erstellt werden. Wenn du zum Beispiel als Masseur/in nur Hausbe­suche machst, kannst du also auch ohne Praxis einen Google Maps Eintrag haben.

FAKT 2: Google My Business ist vollkommen kostenlos – für Unter­nehmen und User/innen. Natürlich kann Werbung geschalten werden, du kannst aber auch ohne Geld alle Funktionen nutzen.

FAKT 3: Google My Business arbeitet nicht gegen, sondern für dich – immer mit dem Ziel dem/der User/in so wahrheits­getreu wie möglich ein Unter­nehmen zu präsen­tieren. Vernach­läs­sigst du Google, vernach­lässigt Google dich. Ganz einfach, oder?

So sieht ein Mail aus, welches Google zum Thema Öffnungs­zeiten verschickt. Im konkreten Fall geht es um die Öffnungs­zeiten am Natio­nal­fei­ertag. Google erkundigt sich extra und weist darauf hin, diese bald genug zu aktua­li­sieren:

FAKT 4: Google ist klüger als du! Du kannst Google nicht belügen und dein Unter­nehmen besser darstellen, als es ist. Der Klassiker: Rezen­sionen können nicht gelöscht, sondern nur gemeldet werden. Google überprüft die Echtheit einer Bewertung anhand von Stand­orten des Users, seines Rezen­sionen-Status und natürlich rechtlich bedenk­lichen Inhalten. Wenn Google weiß, der User ist echt und könnte in der Zeit tatsächlich eine wahrheits­gemäße Rezension verfasst haben, hast du keine Chance. Ausnahmen wie Rufschä­digung, sexuelle oder rassis­tische Inhalte, Belei­di­gungen usw. werden von Google natürlich gelöscht. Objektive schlechte Bewer­tungen bleiben… für immer. Also, am besten zufrie­denen Kunden und Kundinnen eine kleine Motivation für das Erstellen einer Rezension anbieten.

FAKT 5: Google und der Alleingang. Wenn du Google vernach­läs­sigst, kann es auch schon einmal vorkommen, dass sich so ein Eintrag selbst­ständig macht. Anhand von User-Daten und Fragen zum Unter­nehmen, die fremde Menschen beant­worten, generiert Google selbst­ständig einen Unter­nehmens-Eintrag. Und wem gehört der dann? Klar, natürlich Google. Doch das Techno­lo­gie­un­ter­nehmen will dir nur etwas Gutes tun und dir Arbeit ersparen. Wenn du Google um den Eintrag bittest, bekommst du ihn auch.

FAKT 6: Die Google-Email­adresse – die wohl meist­ge­hasste Mail der Welt, macht fast immer mehr Ärger als der Google My Business Eintrag selbst. Also hier die wichtigste Info des ganzen Artikels: Eine Geschäfts-Email (zB: office@unternehmensname.at) kann in eine Google-Email umgewandelt werden. Kein Unter­nehmen sollte eine Mail-Adresse mit der Endung @gmail.com haben. Und natürlich sollte auch niemand mit der privaten Google-Mail angemeldet sein. Unser Tipp: Einmal ordentlich aufsetzen und dann nie mehr Probleme haben. Bestes Beispiel: Der Sekretär, der den Eintrag bisher verwaltet hat, kündigt und man hat nun keine Idee, welche Zugangs­daten verwendet wurden und ob der Kollege die Google-Tools nicht mit einem privaten Profil verwaltet hat.

FAKT 7: Man kann auf Google My Business posten: Ja, richtig gehört! Neben Facebook, Instagram und Co. kann nun auch Google My Business zum Verbreiten von Nachrichten genutzt werden. Und das mit großar­tigen Resul­taten. Bei einer Testphase stellte sich heraus, dass durch das Veröf­fent­lichen von Beiträgen (meistens nur Copy Paste von Instagram) deutlich mehr Zugriffe zu den hinter­legten Websites nachge­wiesen werden konnten. Das ergibt ein super Ergebnis für kaum Mehraufwand.

Was kann bei Google alles schief­gehen?

  • Falsche Öffnungs­zeiten
  • Falsche Kontakt­daten
  • Der falsche Standort – ein Umzug muss mit Google kommu­ni­ziert werden
  • Unter­nehmens-Accounts, die keinen Inhaber haben und somit von allen Usern verwaltet werden
  • Als geschlossen gemeldete Einträge: User/innen haben ein Geschäft als geschlossen gemeldet und das Unter­nehmen hat auf die Mail von Google nicht reagiert, ergo: Google vertraut dem/der User/in und meldet das Unter­nehmen als geschlossen. (Keine Antwort ist auch eine Antwort)
  • Vernach­läs­sigte Rezen­sionen: Du hast eine schlechte Bewertung auf Google und reagierst nicht? Schlechte Idee! User/innen lesen sich diese wirklich durch. Und jetzt noch einmal für alle in der letzten Reihe: Ja, das tun sie wirklich! Du kannst, wie du mittler­weile schon weißt, eine 1 Sterne Bewertung nicht einfach löschen, aber du kannst darauf reagieren! Das Bekunden einer Entschul­digung und die Nachfrage, was denn überhaupt passiert ist, bewirkt Wunder!

Diese Art von Benach­rich­ti­gungen erhält man, wenn eine Rezension verfasst wurde: Hier gilt: Unbedingt antworten, denn drei Sterne sind bei Inter­net­be­wer­tungen nicht Mittelmaß, sondern gelten als schlecht.

Diesen Heraus­for­de­rungen haben wir uns als Agentur schon gestellt

Ein typisch öster­rei­chi­sches Restaurant hat sich bei uns gemeldet, weil eine chine­sische Speise­karte hinterlegt war. Es stellte sich heraus, dass ein Gast beim gegenüber liegenden China-Restaurant ein Foto gemacht und dieses beim falschen Lokal hochge­laden hat. Ein paar Klicks später und das Problem wurde geklärt.

Richtig heraus­for­dernd war aber ein Eintrag für ein Hotel, welcher erstmalig generiert werden musste. Zum Zeitpunkt des Erstellens war die Location noch eine Großbau­stelle. Es musste insgesamt drei Mal von Google eine Postkarte gesendet werden, da sich die Bauarbeiter/innen weigerten, die Postkarten von Google anzunehmen und an den Besitzer weiter­zu­geben. Am Ende hat es dann geklappt, indem wir die Hotel­adresse auf die Privat­wohn­adresse änderten und nach Zusenden der Bestä­ti­gungs­post­karte die Adresse auf Google wieder zurück­setzten.

Das Fazit

Für Unter­nehmen ist der Google My Business Eintrag ein mächtiges Tool, um User/innen so schnell und einheitlich wie möglich Infor­ma­tionen darzu­bieten. Je aktueller und infor­ma­tiver ein Eintrag ist, desto besser. Sich kostenlos im World Wide Web zu präsen­tieren ist eine Chance, die wirklich von jeder Firma genutzt werden sollte, denn eines ist sicher: Die Kunden und Kundinnen nutzen es schon längst.

Und jetzt bist du dran: Google doch mal nach deinem Unter­nehmen und lass dich überra­schen, was passiert. Findest du deinen Google My Business Eintrag? Gehört dieser dir? Stimmen die angege­benen Kontakt­daten und Öffnungs­zeiten? Oder ist der Google-Eintrag so ominös, dass du nicht einmal hinter­fragen willst, wer diesen verwaltet?

Du hast nun verstanden, welches Potenzial Google My Business birgt und möchtest einen Eintrag erstellen, überar­beiten oder ein Problem besei­tigen? Dann melde dich bei Julia unter j.goesselsberger@wirgehensteil.at

Jetzt den Beitrag mit Freunden Teilen: